Informationen zu Trauma

Der Begriff „Trauma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Verletzung“.

Unter einem psychischen Trauma versteht man eine seelische Verletzung oder eine starke psychische Erschütterung, die durch ein extrem belastendes Ereignis hervorgerufen wird. Dazu gehören zum Beispiel Naturkatastrophen, schwere Unfälle, Vergewaltigungen, Terroranschläge, Kriegserlebnisse oder Entführungen.

Solche Ereignisse können extremen Stress und Gefühle der Hilflosigkeit und des Entsetzens auslösen. Dies kann der Fall sein, wenn jemand selbst von dem Ereignis betroffen ist oder wenn er – etwa als Augenzeuge – miterlebt, wie andere Opfer dieses Ereignisses werden.
https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/trauma/definition-trauma/ 

Aber auch dauerhaftes Erleben von Vernachlässigung, psychischer oder körperlicher Gewalt und stark überforderte Bezugspersonen können ähnlichen Stress oder ähnliche Gefühle zur Folge haben.

Dabei reagiert jeder Mensch unterschiedlich auf solche Belastungssituationen, je nach dem, wie alt die Person und wie groß ihre/seine Widerstandskraft oder „Resilienz“ zum Zeitpunkt des Erlebten ist.

Oft verstehen die Menschen, und vor allem Kinder, nicht, was mit ihnen gerade los ist. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die unten beschriebenen Symptome eine normale Reaktion auf ein unnormales Erlebnis sind. Und dass diese nicht mit der Androhung von Strafen, dem Satz: „Nun reiß dich mal zusammen“, oder der Vermeidung weiterer unangenehmer Situationen verschwinden.

Typische Symptome bei Erwachsenen nach einem belastenden Erlebnis können sein:

  • Rückzug, emotionale Stumpfheit, Überforderung, depressive Symptome, Ängste
  • Vermeidung der Erinnerung an die Situation oder Vermeidung ähnlicher Situationen
  • „Flashbacks“ s.g. Erinnerungsfetzen in Tag- und Alpträumen
  • Schlafstörungen, Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen
  • Selbstberuhigungsversuche mit Alkohol, Medikamenten, Drogen oder anderen Süchten

Typische Symptome bei Babys und Kindern bis 10 Jahre nach einem belastenden Erlebnis können sein:

  • Unruhe, Schlafstörungen, Aufschrecken im Schlaf
  • Vermehrtes Weinen und Klammern an die Bezugsperson
  • Verändertes Trink- bzw. Essverhalten und Verdauungsprobleme
  • Mehr Weinen als sonst
  • Das Kind nässt nachts wieder ein
  • Nachspielen des Erlebten
  • Erhöhte Aggressivität, Konzentrationsprobleme
  • Das Kind möchte nicht mehr in den Kindergarten oder die Schule, möchte sich nicht mehr mit FreundInnen treffen
  • Die Leistungen in der Schule werden plötzlich schlechter

 

Typische Symptome bei Jugendlichen ab 10 Jahre nach einem belastenden Erlebnis können zusätzlich sein:

  • Ängste, die es vorher nicht gab
  • Weigerung, altersgemäß am Familienleben teilzunehmen
  • Grübeln über den Sinn des Lebens, den Tod und die Zukunft
  • Selbsttötungsgedanken
  • Selbstberuhigungsversuche mit Alkohol, Drogen, PC/Handy/Tablett
  • Körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen, Schwindel
  • Andauernde Müdigkeit oder Hyperaktivität

 

 

Weitere, hier nicht genannte Symptome können auftauchen. Außerdem können sich psychische oder körperliche Beschwerden, die bereits vor dem belastenden Ereignis vorhanden waren, danach verstärken.

Wenn Sie das Gefühl haben, sich oder Ihr Kind/Ihre Kinder in den beschriebenen Symptomen wiederzufinden, ist es ratsam, professionelle Hilfe zu suchen. Frühzeitige Aufklärung, Beratung und Therapie sind wichtige Hilfsmittel, um langfristige Folgen eines Traumas zu verhindern.